Wir im Miteinander

Wir im Miteinander

In Beziehung. Sind wir ständig. In jedem Moment stehen wir in Resonanz mit unserer Umwelt: manchmal im Streit, manchmal im Mitgefühl. Ich bin überzeugt: gute Beziehungen tragen Gesellschaften, machen Unternehmen erfolgreicher und lassen uns Krisen besser bewältigen. Und doch fällt es durchaus schwer, in tiefe Beziehung zu gehen und in echten Kontakt zu kommen. Und das, obwohl wir eingebettet in einem Beziehungsgeflecht sind.

Beziehungen verorten wir oft im privaten Umfeld. Schwenken wir den Blick in den beruflichen Kontext. Freund:Innen können wir uns aussuchen, Kolleg:Innen in der Regel nicht. Und gerade vor dem Hintergrund, wenn Hierarchien verschwinden und Grenzen durchlässiger werden, wird Beziehungsarbeit immer wichtiger. Je fluider die Strukturen, desto entscheidender ist die Beziehungsqualität untereinander.

Es gibt diese Aspekte, die die Beziehungskultur im Unternehmen stärken, wie Räume der Reflexion und eine Atmosphäre des Vertrauens.

Was passiert aber, wenn der wirtschaftliche Druck steigt? Wenn Unsicherheit die Organisation erfasst? Wenn Existenzängste spürbar werden? Dann zeigt sich, wie es um die Beziehungskultur im Unternehmen wirklich steht. In angespannten Situationen können wir deutlicher wahrnehmen, welche Haltung die Organisation lebt. Anhand der Muster und Verhaltensweisen der Menschen innerhalb der Teams und der Organisation können wir erkennen, welche Verhältnisse bestehen. Dann wird sichtbar, wie wichtig die Beziehungsqualität dem Unternehmen ist. Und bei dieser Beobachtung dürfen wir gern unsere Wertung von besser oder schlechter beiseite räumen. Es ist. Und dann dürfen wir wählen, ob es sich verändern darf.

Durch meine Beobachtungen in meiner Profession bin ich überzeugt, dass Unternehmen, die auf authentische, ehrliche und menschliche Beziehungen setzen, auch wirtschaftliche Herausforderungen besser meistern.

Wenn Rituale des ehrlichen Austauschs etabliert sind,
wenn Feedback erwünscht ist und Konflikte besprechbar sind,
wenn Menschen sich als Menschen begegnen dürfen – nicht nur in Rollen,
dann entsteht ein Raum, in dem sich kollektive Intelligenz entfaltet.

Gute Beziehungen ermöglichen kreative Lösungen. Die Verbundenheit trägt durch jede Krise.

Und was kann ich im Unternehmen für diese gute Beziehungsqualität tun?

  • Psychologische Sicherheit: Fehler dürfen passieren. Feedback auch.
  • Transparenz: Wer darf was entscheiden? Und warum?
  • Beziehungskompetenz: Zuhören, Feedback geben, Konflikte klären
  • Räume der Begegnung: Rituale, Check-ins, Reflexionsrunden.

All das sind Rahmenbedingungen. Doch der wichtigste Hebel liegt im einzelnen Menschen selbst.

Kann ich die eigenen Bedürfnisse gut wahrnehmen? Kenne ich schon meine Triggerpunkte? Und meine ständig unbewusst wiederholenden Muster als Reaktion auf andere?

In der Begegnung mit anderen können wir uns selbst erleben. „Im DU erkennt sich das ICH“ (Martin Buber). In Beziehung zu gehen bedeutet, sich auf eine andere Person einzulassen, es beinhaltet Bezogenheit – vom ICH zum WIR. Im Spiegel des anderen können wir uns selbst erkennen. Wir sind soziale Geschöpfe – resonanznehmend und resonanzgebend.

Gute Beziehungen zu anderen Menschen beginnt bei uns selbst und bei jeden einzelnen. Hier ist der Ansatzpunkt, um die eigenen Projektionen zu hinterfragen und Entwicklungstraumata aufzuarbeiten. Das Unternehmen selbst kann hier nur unterstützend wirken, wenn es denn gewollt ist.

Und wie steht es um die Beziehungsqualität in deinem Umfeld?


Ich begleite Teams und Führungskräfte dabei, Räume zu schaffen, in denen echte Zusammenarbeit entsteht. Mit Haltung, Struktur und Klarheit. Denn dort, wo Menschen sich begegnen dürfen, entstehen nicht nur bessere Beziehungen – sondern auch bessere Ergebnisse.

Yvonne Horn

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