Vielfalt leben

Vielfalt leben

INTRO. Neuseeland, ein Land mit einer unglaublichen Vielfalt. Jeden Tag gibt es für uns etwas Neues zu entdecken. Wir sehen Strand, Berge, Wälder, Meer, Wiesen, Felsen und unglaublich viele Schafe. Vielfalt im Außen. Meine Reise lädt geradezu ein, zum Thema Vielfalt zu schreiben.

Vielfalt macht das Leben reicher.

Vielfalt in Teams betiteln die Foren mit dem Schlagwort „Diversity“. Vielfalt zündet. Divers zusammengesetzte Teams entwickeln kreativere Ideen und Lösungen. Sie bringen unterschiedliche Sichtweisen ein, die oft schneller zu Ergebnissen und innovativen Produkten führen.

Szenenwechsel, zurück nach Neuseeland. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche für knapp zwei Monate. Das Ziel ist die Erkundung beider Inseln, ein Entdecken von Land und Leute sowie eine schöne gemeinsame Zeit. Die Richtung und Aktivität bestimmen wir tagtäglich neu. Wir sind vier Personen, mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen, Ansprüchen und Erwartungen an die Reise. Diversität zeigt sich bei uns insbesondere im Alter – 0 – 5 – 37 Jahre jung. Zudem stecken wir in unterschiedlichen Phasen im Leben. Die Wünsche von unserem jüngsten Familienmitglied sind noch überschaubar. Bei unserem Kindergartenkind wird es schon herausfordernder. Konflikte, Reibungen, Spannungen sind nicht ausgeschlossen. Mein Sohn wirft mich immer wieder gern aus meiner Komfortzone, hin in meine Wachstumszone und manchmal auch ein Stückchen weiter. Er zeigt mir, welche Herausforderungen diverse Teams zu stemmen haben. Ich ziehe Parallelen, wo vielleicht gar keine sind? Das entscheide gern selbst.

Die Familie ist die kleinste gesellschaftliche Einheit. Hier zeigt sich im Kleinen, was im Großen möglich ist. Und nach dieser intensiven Zeit bei schlechtem Wetter auf weniger als 10 m² Raum zusammen, ziehe ich Bilanz. Mein Fazit: Diversität muss erlernt werden. Es braucht dafür Kompetenzen.

  1. Die eigenen Bedürfnisse richtig erkennen und geeignet kommunizieren
    Unterschiede, sei es im Alter aber auch beim biologischen Geschlecht, Ausbildung, kulturellem Hintergrund bringen unterschiedliche Denkweisen und damit unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche mit. Und diese gilt es wahrzunehmen, in erster Linie von der Person selbst. Jede Person ist zuerst für sich selbst verantwortlich, bevor sie Verantwortung für andere übernehmen kann.

    Die Wahrnehmung und Achtsamkeit mit sich selbst ist die eine Seite, die Kommunikation eine andere. Unsere im September geborene Tochter kann schon recht gut ihr noch überschaubaren Bedürfnisse äußern. Unser Sohn thematisiert ab und an noch Nebenschauplätze, statt sein Heimweh oder der Wunsch nach Spielkameraden mit einer verständlichen Sprache zu äußern. Hier kommt unser Erziehungsauftrag und damit zu Punkt zwei meiner Erkenntnis auf der Reise.

  2. Empathie entwickeln
    Unsere Kinder brauchen noch Unterstützung beim Erkennen und Wahrnehmen ihrer Bedürfnisse. Hier verlangt es von uns Empathie. Um Verständnis zu entwickeln, nehmen wir gern mal die Sichtweise unserer jüngeren Mitglieder ein, sehen die Welt und unsere Reise aus ihren Augen. Und dabei lernen wir jede Menge für uns selbst.

    Auch im Team hilft es, wenn die Mitglieder ein Gespür für die anderen Menschen im Team entwickeln, wenn die Mitglieder aufmerksam und achtsam miteinander umgehen, wenn Spannungen frühzeitig erkannt und gelöst werden. Dann kann die Energie in die Lösungsfindung von den eigentlichen Problemen hineinfließen.

  3. Stabilität und Sicherheit – von innen nach außen
    Stabilität und Sicherheit ist ein Gefühl, das essenziell zum produktiven Arbeiten ist. Es kann durch klar definierte Prozesse und Strukturen gegeben sein.

    Unsere Umgebung auf der Reise wechselt – ständig – mindestens aller zwei Tage. Und auch der Tagesablauf ist immer anders. Die ständige Veränderung begleitet uns. Die Stabilität durch äußere Strukturen fehlt.

    Sicherheit und Stabilität muss daher von innen erzeugt werden. Es braucht hier Verlässlichkeit und Klarheit, Feedback und Reflexion. So biete ich auch meinen Mitreisenden Orientierung.

In früheren Generationen, in Unternehmen und wie auch in der Familie, war das hierarchische Modell vorherrschend. Eine Person zeigte Stabilität und Sicherheit durch Autorität. Die Zeiten wandeln sich. Wenn wir auf Augenhöhe in diversen Teams miteinander arbeiten und leben wollen, braucht es Kompetenzen: sich selbst gut zu kennen, sich selbst den anderen gut mitzuteilen und sich in andere Personen hineinzuversetzen. Dann kann ich die Stabilität über Beziehung statt Autorität aufbauen. Dann kann die Umgebung wechseln und sich ständig verändern. Das Team als System kann sich mit Hilfe von Reflexion und Feedback schnell und flexibel anpassen. Wir achten einander, wir lernen voneinander und so können wir innovativere und für alle bessere Lösungen kreieren, in der Familie, im Team, in einer Herde.

 


Die Blogartikel frisch zubereitet kommt serviert mit anderen nützlichen Informationen über den monatlichen Newsletter in den Briefkasten. Zum Eintragen in die Newsletterabonnentenliste geht es hier entlang: https://www.qilmo.de/#kontakt