Zeit schafft Struktur

Zeit schafft Struktur

Es tickt unaufhörlich. Sekunden, Minuten, Stunden. Tick tack. Immer weiter. Ohne Pause.

Ein Design Thinking Prozess ist gern getacktet, jede anmoderierte Methode bekommt eine vorgegebene Zeit. Die Zeit ist begrenzt, in Boxen gepackt. Timeboxing.  Und die Erfahrung zeigt tatsächlich, die Methode oder besser gesagt das Ergebnis braucht so viel Zeit, wie man ihr gibt. Das erinnert an das bekannte Gesetz von C. Northcote Parkinson:

“Work expands so as to fill the time available for its completion.”

„Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“

Eine Zeitbegrenzung dient dem Fokus. Die Zeit läuft nicht aus dem Ruder. Das Team kann sich in einem überschaubaren Zeitraum auf die Aufgabe konzentrieren. Und der Prozess untergliedert sich damit in sinnvoll getackteten Zwischenschritten.

Als Coach besteht die Aufgabe, den optimalen Druckpunkt zu ermitteln. Ist der Zeitraum zu eng gesteckt, kann der Druck lähmen. Ist die Spanne zu weit gewählt kann sich das Team in der Diskussion verlieren. Wie sich dieser Druckpunkt findet? Erfahrungswerte, Intuition und gesunder Menschenverstand, der sagt, dass die Konzentrationsfähigkeit auf einen Zeitraum begrenzt ist und immer mal wieder eine Pause bedarf.

Im Design Thinking Prozess gibt die Stoppuhr Anfang und Ende der Phasen vor, sie diktiert Arbeits- und Ruhephasen. Ketzerisch könnte man sagen, der Time Timer ist die neue Stechuhr. Das Beenden der Arbeitsphasen liegt selten im Ermessen der Akteur*Innen. Passt das mit New Work wirklich zusammen?

Ich denke ja. Gerade selbstorganisierte Teams brauchen einen Rahmen zu agieren um sich selbst nich zu verlieren. Timeboxing gibt eine Struktur vor und bietet damit Orientierung. Die Struktur ermöglicht einen Freiraum, den die Kreativität braucht. Timeboxing dient dem Fokus.